Als der ehemalige dänische Staatschef Anders Fogh Rasmussen Nato-Chef wurde, begannen die Dänen zu forschen, wie das denn passieren konnte. Sie fanden heraus, dass Dänemarks offensive Rolle in den Kriegen im Irak und in Afghanistan dazu beigetragen haben. Möglicherweise ist der Chefposten keine direkte Belohnung für Fogh Rasmussen, aber ohne sein Einsatz für bzw. in den Kriegen hätte er die Stelle nicht bekommen.
Der ruhige Jens, der so besonnen auf das Massaker am 22. Juli reagierte und dafür bekannt ist, bei kleinsten Entscheidungen, Notizen hin- und hergehen zu lassen und alles genau zu besprechen, hat sich den Posten durch eine recht merkwürdige Aktion gesichert (bzw. sich dafür qualifiziert).
Als Gaddafis Truppen vor Bengasi standen, fand ein Sondergipfel der UNO in Paris statt und fast gleichzeitig wurde von der UNO die Durchsetzung einer Flugverbotszone gebilligt. Das sorgte für einen Druck auf die Teilnehmer des Gipfels, besonders die Chefs der Natostaaten. Frau Merkel lehnte eine Beteiligung ab, womit sie für einen Natoposten wohl nicht mehr infrage kommt. Jens reiste dagegen mit der Zusage ab, dass Norwegen sich mit 6 F16 Kampfflugzeugen beteiligt. Das hatte in der Nato niemand von dem recht kleinen Land erwartet und auch Regierungsmitglieder und Opposition in Norwegen waren ziemlich überrascht als Jens Stoltenberg sich per Handy die Zusage für den Einsatz abholte. Die Wissenschaftsministerin Kristin Halvorsen erwischte Jens als sie sich auf ihrer Hütte erholte an einem Samstag Vormittag. Vielleicht lag sie ja gerade im Liegestuhl als ihr kaum etwas anderes übrig blieb, als norwegische Soldaten in den Krieg zu schicken.
Für Stoltenberg gilt wohl das Gleiche wie für Fogh Rasmussen. Ohne Kriegsenthusiasmus keine Posten.
Die jetzige Regierung Norwegens ist jubelt sehr über Jens neuen Job und das, obwohl sie ihm immer Führungsschwäche vorgeworfen haben. Aber vielleicht braucht er das ja bei der NATO gar nicht. Möglicherweise sind sie auch nur froh, dass er weg ist und als Spitzenkandidat für die Ap bei der nächsten Wahl im Jahre 2017 nicht mehr in Frage kommt. Als neuer Chef der Ap wird Jonas Gahr Støre gehandelt, aber es gibt natürlich auch noch andere die gerne möchten.