Archiv für den Monat: Oktober 2014
Bußgeld
Sechs Bier und einige Schnäpse am Freitagabend waren für einen 56-jährigen dann doch zu viel. Zu viel jedenfalls um am Sonnabend Vormittag wieder nüchtern Auto zu fahren. Als die Polizei ihn stoppte, hatte er noch 0,39 Promille Alkohol im Blut. Das Gericht fand es strafmildernd, dass der Mann den Alkoholgenuss sofort zugegeben hatte aber strafverschärfend, dass er berauscht in einem Wohngebiet gefahren ist. Die Strafe wurde ausgehend von dem recht hohen Gehalt des Fahrers wurde ein Bußgeld in Höhe von 150.000 Kronen (ca. 18.000 Euro) verhängt, welches wahlweise auch durch 15 Tage Gefängnis ersetzt werden kann. Zusätzlich wurde ein Fahrverbot für die nächsten 15 Monate erteilt.
Beim Chinesen in Schweden (Trollhättan)
Klassenerhalt!
Sarpsborg 08 eröffnete den 27. Spieltag mit einem Auswärtssieg bei Brann Bergen. Damit können die Sarpinger drei Spieltage vor dem Saisonende praktisch nicht mehr absteigen.
Vor zwei Jahren, nach dem direkten Wiederaufstieg, war der Vertrag mit Trainer Johansen überraschend nicht verlängert worden. Stattdessen holte man einen Engländer, der vorher noch nie eine Männermannschaft trainiert hatte. Im vergangenen Jahr retteten sich die Sarpinger erst am letzten Spieltag in die Relegation. In diesem Jahr sah die ganze Saison wesentlich erfreulicher, ausgeglichener aus. Sarpsborg 08 steht nun bei 9 Siegen, 9 Unentschieden und 9 Niederlagen. Im Pokal scheiterte die Mannschaft erst im Halbfinale bei Odd Grenland. Das alles trotz des (gewinnbringenden) Verkaufs der besten Spieler: M. Elyounoussi (wird Meister mit Molde) und A. Samuel (spielt nun für das zehnfache Gehalt in China und wird dort trainiert von Sven-Göran Eriksson).
Im Verhältnis zu den Möglichkeiten also eine sehr gute Saison und damit Grund genug für den Verein, den auslaufenden Vertrag des Trainers nicht zu verlängern. Zuletzt hatten isländische Zeitungen über ein Sarpsborger Interesse an einen Zweitligatrainer der Insel berichtet. Dies wurde in Sarpsborg dementiert.
Stand nach dem 26. Spieltag, für Sarpsborg und Brann nach dem 27. Spieltag
1. Molde 65 Punkte
2. Odd 52
3. Rosenborg 48
7. Sarpsborg 36
14. Sogndal 24 (Relegationsplatz)
15. Brann 23
16. Sandnes 18
Fredrikstad, Pokalsieger 2006 und Vizemeister 2008, bemüht sich um den Wiederaufstieg. Nach einem Hänger in der zweiten Saisonhälfte ist der direkte Aufstieg nicht mehr möglich, aber ein Platz im Relegationsturnier sollte drin sein. Sonntag spielt Fredrikstad zu Hause gegen Mitkonkurrenten Bærum.
Alle Mannschaften auf den Relegationsplätzen (3.-6.) haben zur Zeit 45 Punkte.
Stand nach dem 27. von 30 Spieltagen
1. Sandefjord 62
2. Tromsø 53
3. Kristiansund 45
4. Ranheim 45
5. Fredrikstad 45
6. Bærum 45
7. Mjøndalen 44
8. Bryne 39
Gegen den Strom
Norwegen ist bekannt für seine Friedensbemühungen und viele sehr sinnvolle Verhandlungen hinter den Kulissen. Gleichzeitig kaufen sie Jagdflugzeuge die für Angriffe ausgelegt sind, beteiligen sich auch an eher zweifelhaften Militäreinsätzen und verteilen den Friedensnobelpreis an den Chef der USA und die gesamte EU.
Während der Trend in Europa zur Abschaffung der Wehrpflicht geht, wird in Norwegen die Wehrpflicht für Frauen (ab Geburtsjahr 1997) ab 2015 eingeführt.
Als Begründung wurde genannt, dass man so unter den Besten auswählen kann.
Die Besten sollte aber eigentlich klug genug sein, das Militär zu meiden.
Schacholympiade Tromsø 2014
Im August fand in Tromsø die Schacholympiade statt und nach einigem hin und her im Vorfeld – der Weltschachverband FIDE wollte sich von den lokalen Organisatoren nicht vorschreiben lassen, dass sie sich an die eigenen Regeln halten müssen – lief wohl alles glatt. Die beiden Todesfälle während und nach der letzten Runde, können wohl nicht direkt mit dem Schachturnier in Verbindung gebracht werden.
Olympiadechef Børge Robertsen erzählte hinterher von einem siebenjährigem Kampf um die Olympiade nach Tromsø zu holen. Mit Danailov, der die Olympiade nach Bulgarien holen wollte, hatten sie einen ziemlich berüchtigten Gegner. Robertsen sagt, dass sie mit den naiven norwegischen Methoden keine Chance gehabt hätten und dass deshalb die politischen Spielchen der anderen mitmachten. Er erzählt stolz von einem Kuhhandel, der Tromsø (und Danailov) am Ende gewinnen ließ. Im Gegenzug für die Ausrichtung der Olympiade sollten die Norweger Danailov bei der Wahl zum Schachpräsidenten Europas unterstützen und auch die anderen skandinavischen Länder davon überzeugen. Danailov gewann die Wahl mit 30:24 Stimmen. Norwegens Schachpräsident Jøran Aulin-Jansson war 2010 für Norwegen bei der Abstimmung dabei und möchte den Kuhhandel weder bestätigen noch dementieren. Er sagt aber, dass er bei einer Abstimmungsrunde für einen anderen Kandidaten gestimmt hat.
Danailov ist nicht länger Schachpräsident Europas, da er die nächste verlor – vermutlich fehlten die skandinavischen Stimmen. Nun ist es der nicht weniger umstrittene Asmaiparaschwili.
Nun hat es die Schacholympiade noch einmal in die Medien geschafft, da die Chess Olympiad Tromsø 2014 AS vor dem Konkurs steht. Den Hotels Tromsøs drohen Verluste in Millionenhöhe (Kronen). Wie viel Geld fehlt ist nicht klar, da die Finanzsituation der Olympiadefirma etwas unübersichtlich ist. Unter anderem hat die FIDE vergessen die Garantiesumme von 8 Mio. Kronen zu überweisen.
Olavskapellet
Staatshaushalt
Am vergangenen Dienstag wurde der Staatshaushalt veröffentlicht, der noch im Storting beschlossen werden muss.
Die Regierung prahlt mit Steuererleichterungen, wie für viele etwa 1000 Kronen im Jahr ausmachen dürften. Wer ein Einkommen über 2 Mio Kronen im Jahr hat, bekommt hingegen 38.400 Kronen mehr im Jahr. Wir können das höhere Einkommen gleich dafür benutzen, um den im Preis gestiegenen Kindergartenplatz zu bezahlen. Finanzministerin Siv Jensen meint aber, dass sich trotzdem alle freuen können, denn Campingwagen, Schneemobile und Motorräder werden billiger. Darüber werden sich besonders die Arbeitsunfähigen freuen, da sie deutlich weniger Geld zur Verfügung haben werden.
In Norwegen werden jedes Jahr alle möglichen Preise und Gebühren nach dem Konsumindex, also der Inflation erhöht. Die Gehälter werden um einen ähnlichen Betrag zum 1. Mai angepasst. Die Regierung hat in diesem Jahr vergessen, dass Geld welches sie für die Museen in Østfold überweist anzupassen. Wir können uns wohl noch glücklich schätzen, da andere Einrichtungen sogar Einbußen hinnehmen mussten. Besonders die Unterstützung der Presse hat es erwischt.
Stadtfähre
Fredrikstad betreibt drei Fährlinien, wobei die Fähren nur für Fußgänger und Fahrräder gedacht sind. Zwei Fährlinien sind nur dazu da, um die Glomma zu überqueren: Sellebakk – Lisleby und Gamlebyen – Cicignon. Die dritte Linie durchquert die Stadt, von Gamlebyen nach Gressvik, in ca. einer halben Stunden und ist besonders im Berufsverkehr sehr populär.
Im Jahre 2012 benutzten 375.000 Passagiere die Fähren. In diesem Jahr werden es deutlich mehr werden. Gerde wurde der 750.000 Passagier geehrt und die Prognosen gehen von 940.000 Fahrgästen im Jahre 2014 aus.
Ich habe die Fähre vor einigen Wochen zum ersten Mal benutzt und bin ganz begeistert.
Nicht ganz unwesentlich für den Erfolg der Fährlinien dürfte sein, dass die Fahrten für alle gratis sind.