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Die Kurve kriegen in Sigulda
12. Mann
In Fredrikstad droht zwar nicht die Welt aber der Fußball unterzugehen. War vor der Saison noch der Aufstieg in die 1. Liga prognostiziert worden, wo die Mannschaft nach deren Selbstverständnis auch hingehört, so war nach einem verpufften frühen Trainerwechsel recht bald klar, dass höchstens Mittelmaß drin ist. Vor dem letzten Spieltag ist nun sogar der Abstieg noch rechnerisch möglich und deshalb forderte das Fredrikstad Blad die Einwohner auf, als 12. Mann am letzten Spieltag im Stadion zu erscheinen. Glücklich eine Stadt, die keine größeren Probleme hat, die auf der Titelseite erscheinen sollten.
Sarpsborg hatte nach gutem Start einige Schwierigkeiten in der 1. Liga, konnten den Klassenerhalt am vergangenen Wochenende aber bereits sichern. Als Zugabe gibt es dann noch das Pokalfinale gegen den neuen Meister Rosenborg.
Fußball
Während fast überall in Europa die Fußballligen ihre letzten Spieltage absolvieren, hat in Norwegen die neue Saison gerade begonnen.
Sarpsborg 08 landete im vergangenen Jahr auf dem 8. Platz (von 16) der norwegischen 1. Liga und hatte damit die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt. Logischerweise wurde der auslaufende Vertrag des Trainers nicht verlängert und stattdessen Geir Bakken verpflichtet. das ist für mich ein bisschen verwirrend, da der Geschäftsführer des Fredrikstad Fußballklubbs Geir Bakke heißt (oder umgekehrt). Jedenfalls scheint der neue Trainer auch kein schlechter zu sein. Die Sarpinger gewannen heute zu Hause gegen Haugesund 3:0 und liegen nach sieben Spieltagen mit 12 Punkten auf dem vierten Platz. Im Pokal wurden die ersten beiden Runden erfolgreich absolviert.
In Fredrikstad sieht das etwas anders aus. Der Anspruch ist hier natürlich vor den Sarpingern zu sein (größere Stadt, größeres Stadion, größerer Etat) aber leider spielt der FFK nur in der 2. Liga. Der Aufstieg wurde im Relegationsturnier verpasst. Das Fredrikstad Blad prophezeite vor der Saison den direkten Aufstieg (1. oder 2. Platz). Aber nach vier Unentschieden, zwei Niederlagen und dem Pokalaus gab es erst heute den ersten Sieg. Zu Hause wurde gegen Ranheim 3:1 gewonnen nachdem der Trainer vor einigen Tagen gehen musste.
Makspuls Clarsyn
Rechtzeitig zur heute beginnenden Schachweltmeisterschaft zwischen Carlsen und Anand ist in Norwegen ein Donald-Duck-Heft mit Schachgeschichte erschienen. Das ist wenig überraschend, denn Norwegen fiebert wieder mit. NRK überträgt live und VG berichtet ebenfalls und lässt Unterstützerpullover stricken bzw. entwerfen. Mehr dazu hier.
Da ich mich in der Donaldwelt nicht auskenne, kann ich die Qualität der Geschichte nicht beurteilen. Sie enthält einige schöne Elemente, wie das ständige wiederkehren von „Auffassungsgabe, Logik und Phantasie“ und auch das Überhöhen von Carlsens Fähigkeiten im täglichen Leben.
Mit der Qualitätssicherung hat man es dann leider nicht so genau genommen. Wenn man das mitgelieferte Schachbrett so aufklappt, wie man es mit Schachbrettern gewöhnlicherweise tut, dann ist das Feld rechts unten schwarz und nicht weiß. Auf der vorletzten Seite des Heftes gibt es noch einige Informationen zum Schach und dort steht:
„Wusstest Du, dass es nicht möglich ist mattzusetzen, wenn man nur noch einen Springer und einen Läufer hat.“ Bisher dachte ich, dass das nur für mich gilt und nicht generell im Schach.
Die Bilder entstammen der norwegischen Donald Duck Ausgabe Nr. 45, 2014.
Klassenerhalt!
Sarpsborg 08 eröffnete den 27. Spieltag mit einem Auswärtssieg bei Brann Bergen. Damit können die Sarpinger drei Spieltage vor dem Saisonende praktisch nicht mehr absteigen.
Vor zwei Jahren, nach dem direkten Wiederaufstieg, war der Vertrag mit Trainer Johansen überraschend nicht verlängert worden. Stattdessen holte man einen Engländer, der vorher noch nie eine Männermannschaft trainiert hatte. Im vergangenen Jahr retteten sich die Sarpinger erst am letzten Spieltag in die Relegation. In diesem Jahr sah die ganze Saison wesentlich erfreulicher, ausgeglichener aus. Sarpsborg 08 steht nun bei 9 Siegen, 9 Unentschieden und 9 Niederlagen. Im Pokal scheiterte die Mannschaft erst im Halbfinale bei Odd Grenland. Das alles trotz des (gewinnbringenden) Verkaufs der besten Spieler: M. Elyounoussi (wird Meister mit Molde) und A. Samuel (spielt nun für das zehnfache Gehalt in China und wird dort trainiert von Sven-Göran Eriksson).
Im Verhältnis zu den Möglichkeiten also eine sehr gute Saison und damit Grund genug für den Verein, den auslaufenden Vertrag des Trainers nicht zu verlängern. Zuletzt hatten isländische Zeitungen über ein Sarpsborger Interesse an einen Zweitligatrainer der Insel berichtet. Dies wurde in Sarpsborg dementiert.
Stand nach dem 26. Spieltag, für Sarpsborg und Brann nach dem 27. Spieltag
1. Molde 65 Punkte
2. Odd 52
3. Rosenborg 48
7. Sarpsborg 36
14. Sogndal 24 (Relegationsplatz)
15. Brann 23
16. Sandnes 18
Fredrikstad, Pokalsieger 2006 und Vizemeister 2008, bemüht sich um den Wiederaufstieg. Nach einem Hänger in der zweiten Saisonhälfte ist der direkte Aufstieg nicht mehr möglich, aber ein Platz im Relegationsturnier sollte drin sein. Sonntag spielt Fredrikstad zu Hause gegen Mitkonkurrenten Bærum.
Alle Mannschaften auf den Relegationsplätzen (3.-6.) haben zur Zeit 45 Punkte.
Stand nach dem 27. von 30 Spieltagen
1. Sandefjord 62
2. Tromsø 53
3. Kristiansund 45
4. Ranheim 45
5. Fredrikstad 45
6. Bærum 45
7. Mjøndalen 44
8. Bryne 39
Schacholympiade Tromsø 2014
Im August fand in Tromsø die Schacholympiade statt und nach einigem hin und her im Vorfeld – der Weltschachverband FIDE wollte sich von den lokalen Organisatoren nicht vorschreiben lassen, dass sie sich an die eigenen Regeln halten müssen – lief wohl alles glatt. Die beiden Todesfälle während und nach der letzten Runde, können wohl nicht direkt mit dem Schachturnier in Verbindung gebracht werden.
Olympiadechef Børge Robertsen erzählte hinterher von einem siebenjährigem Kampf um die Olympiade nach Tromsø zu holen. Mit Danailov, der die Olympiade nach Bulgarien holen wollte, hatten sie einen ziemlich berüchtigten Gegner. Robertsen sagt, dass sie mit den naiven norwegischen Methoden keine Chance gehabt hätten und dass deshalb die politischen Spielchen der anderen mitmachten. Er erzählt stolz von einem Kuhhandel, der Tromsø (und Danailov) am Ende gewinnen ließ. Im Gegenzug für die Ausrichtung der Olympiade sollten die Norweger Danailov bei der Wahl zum Schachpräsidenten Europas unterstützen und auch die anderen skandinavischen Länder davon überzeugen. Danailov gewann die Wahl mit 30:24 Stimmen. Norwegens Schachpräsident Jøran Aulin-Jansson war 2010 für Norwegen bei der Abstimmung dabei und möchte den Kuhhandel weder bestätigen noch dementieren. Er sagt aber, dass er bei einer Abstimmungsrunde für einen anderen Kandidaten gestimmt hat.
Danailov ist nicht länger Schachpräsident Europas, da er die nächste verlor – vermutlich fehlten die skandinavischen Stimmen. Nun ist es der nicht weniger umstrittene Asmaiparaschwili.
Nun hat es die Schacholympiade noch einmal in die Medien geschafft, da die Chess Olympiad Tromsø 2014 AS vor dem Konkurs steht. Den Hotels Tromsøs drohen Verluste in Millionenhöhe (Kronen). Wie viel Geld fehlt ist nicht klar, da die Finanzsituation der Olympiadefirma etwas unübersichtlich ist. Unter anderem hat die FIDE vergessen die Garantiesumme von 8 Mio. Kronen zu überweisen.
Keine Olympischen Spiele in Oslo 2022
Im Sommer 2012 entschied der Norwegische Sportverband sich um die Austrag der Winterspiele 2022 zu bewerben. Im September 2013 stimmten die Einwohner Oslos mit 55,08 % für die Ausrichtung der Spiele. Nachdem einige europäische Städte ihre Bewerbungen abgebrochen oder zurückgezogen hatten, sah Oslo wie der sichere Sieger aus, da sich außer der norwegischen Hauptstadt nur noch zwei asiatische Städte unter den Bewerbern befanden (Almaty und Peking). Da die Winterspiele bereits 2018 in Asien stattfinden (Pyeongchang) war eine erneute Vergabe nach Asien unwahrscheinlich.
Somit war Oslo nicht nur ein aussichtsreicher sondern für den IOC auch wichtiger Bewerber, den das IOC nun selber aus dem Spiel genommen hat.
Die Stadt Oslo hat vom IOC einen Forderungskatalog in dem geringfügigen Umfang von 7.000 Seiten erhalten. Viele der Forderungen drehen sich um Sicherheit und die Sportanlagen. Einige der Forderungen klingen aber doch recht unwirklich und nach dem Bekanntwerden der sogenannten Bonzenforderungen, sind die Winterspiele dem gemeinen Norweger nicht mehr vermittelbar, woraufhin die Regierung ihre Zusage für ein Staatsbürgschaft in Höhe von 4 Mrd. Euro zurückgezogen hat. Damit ist die Bewerbung von Oslo geplatzt.
Während man in Norwegen der Meinung war, dass die IOC-Mitglieder behandelt werden, wie alle Sportler und ihre Kosten selber tragen müssen, hatte man da im IOC etwas andere Vorstellungen.
Kleiner Auszug aus den Forderungen von Thomas Bach und seinem IOC:
– Alle IOC Mitglieder bekommen ein Auto mit Fahrer gestellt
– Der nichtolympische Straßenverkehr muss begrenzt werden. Schule sollten geschlossen werden und Berufstätige Urlaub nehmen
– Auf den Straßen, die von den IOC-Oberen benutzt werden, sind eigene IOC Fahrbahnen einzurichten, deren Benutzung für alle anderen verboten ist.
– Am Flughafen eigenen Abfertigungsschalter für IOC-Mitglieder
– IOC-Chef Thomas Bach soll mit hohen Ehren auf dem Rollfeld des Flughafens in Empfang genommen werden
– Verkehrsregeln und Ampeln müssen so angepasst werden, dass der olympische Straßenverkehr Vorrang hat.
– eigenes IOC-Hotel: besonders gut geputzt, Servicepersonal muss stündig in Bereitschaft sein, um den kleinsten Fehler sofort beheben zu können, IOC-Mitglieder sollen mit einem Lächeln empfangen werden, ganztägig Bereitschaftsarzt im Hotel, in allen Zimmern ein Willkommensgruß vom lokalen Olympiachef und vom Hoteldirektor nebst Obst und Kuchen, warmes Frühstücksbuffet mit täglich wechselndem Essen, die Konferenzräume müssen direkten Zugang zum all inclusiv Bankettservice haben und ständig eine Temperatur von genau 20 Grad haben und vieles mehr
– IOC-Mitglieder werden direkt bis vor das Stadium gefahren und vom Personal zur VIP-Loge begleitet
– Im Stadion sollen die IOC-Mitglied ständig Zugang zu Speisen und Getränken von hoher Qualität haben (also keine Snacks)
– Das Angebot an warmen Essen muss regelmäßig ausgetauscht werden, da es vorkommen kann, dass ein IOC-Mitglied zweimal in der gleichen Loge essen muss
– Bereits vor der Eröffnung verlangen die IOC-Oberen einen Empfang im Schloss, bei dem das Königshaus für die Getränke aufkommt
– Alle IOC-Mitglieder bekommen ein neues Smartphone der Marke Samsung mit norwegischem Abo.
Warum es mit dem norwegischen Fußball nichts wird
Blau-Weiß im Soll
In der norwegischen Tippeliga wurde gerade der 6. Spieltag absolviert und damit sind 20 Prozent der Saison absolviert. Sarpsborg liegt auf dem 9. Platz (von 16 Mannschaften) und definiert quasi die Mitte mit je zwei gewonnen, verlorenen und unentschiedenen Spielen und dazu ein Torverhältnis von 9:9.
2. Spieltag
Sogndal – Sarpsborg 1:1 (0:1)
0:1 (2.) Dja Djedje
1:1 (56.)
3. Spieltag
Sarpsborg – Start 1:1 (0:0)
1:0 (49.) Ernemann
1:1 (88.)
4. Spieltag
Molde-Sarpsborg 5:1 (1:1)
Einer der besten bei Molde war M. Elyounoussi, der kurz vor der Saison von Sarpsborg nach Molde wechselte.
0:1 (20.) Samuel
1:1 (26.)
2:1 (60.) Elyounoussi
3:1 (63.)
4:1 (89.)
5:1 (90.+3) Elyounoussi
5. Spieltag
Sarpsborg – Vålerenga 3:0 (0:0)
Ein riesen Ergebnis gegen Norwegens Kultklub. Die Tore zwei und drei wurden von zwei ehemaligen Spielern von Vålerenga erziehlt, die den Verein allerdings nicht freiwillig verlassen haben. Beide Spieler verzichteten auf den Torjubel. Zajic lief nach dem Tor zu seinem ehemaligen Chef Ketil Rekdal, dem Trainer Vålerengas, und drehte ihm eine Nase. Irgendwie schien er auch später noch von dieser Idee begeistert zu sein. Merkwürdigerweise revanchierte sich Rekdal (war Spieler und Trainer in der Bundesliga) nach dem Spiel in den Katakomben des Stadions indem er Zajic eine Nase drehte.
1:0 (62.) Dja Djedje
2:0 (75.) Samuel
3:0 (80.) Zajic
Bewegte Bilder zum Spiel gibt es hier.
6. Spieltag
Odd – Sarpsborg 2:0 (1:0)
Nach dem starken Auftritt gegen Vålerenga setzte der Trainer 5 Stammkräfte auf die Bank und – wenig überraschend – kam eine glatte Niederlage dabei heraus. In Sarpsborg mögen die meisten Fans den Trainer gerade nicht besonders. Mit dem nächsten Sieg dürfte sich das wieder ändern.
1:0 (18.)
2:0 (86.)