Archiv für den Monat: Juni 2014

Torsnes på tvers

Für unsere Gemeinde (Torsnes) wurde vor einigen Jahren eine Karte im Maßstab 1:15.000 veröffentlicht. Wegen eines großen Restbestandes wurde im vergangenen Jahr TPT – Torsnes på tvers erfunden. Es wurden zwanzig Posten an interessanten Stellen „kreuz und quer“ (på tvers) über Torsnes verteilt und ein  Wettbewerb veranstaltet, diese Posten zu finden. Für die Teilnahme musste ein Tourpaket erworben werden, welches auch die Karte enthielt. Für uns war das eine tolle Sache. So kannten wir bereits kurz nach dem Einzug wunderschöne Ecken der Gemeinde. In diesem Jahr wird TPT wieder veranstaltet – vermutlich sind immer noch Karten vorhanden.

Gletschertopf

Posten Nr. 9 befindet sich nur einige hundert Meter von unserem Haus entfernt. Im Wald bei Kjelsås befinden sich drei Gletschertöpfe, von denen zwei sehr dicht beieinander liegen.

Bispegården

Bispeg

Auf dem Bild sind in der unteren Etage Reste des Osloer Olavsklosters aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Darüber und auch daneben entstand in 1880er Jahren der Bischoffsitz „bispegården“, der heute die Verwaltung des Bistums Oslo beherbergt – also auch mein Büro. Das Haus ist heute im Besitz des norwegischen Staates und wird von der Firma Statsbygg verwaltet. Die Norwegische Kirche ist gerade auf dem Wege von der Staatskirche zum eigenen Rechtssubjekt und in diesem Zusammenhang deutet sich bereits der Auszug der Bistumsverwaltung aus dem bispegården an. Wofür das Haus dann genutzt wird ist noch nicht abzusehen.

Pompeji (und vielleicht auch Venedig) des Nordens

Auf den Westmännerinseln (Island) nutzt man den Ausbruch des Eldfell im Jahre 1973 um die Insel als Pompeji des Nordens zu bewerben und arglose Touristen zu kostenlosen Ausgrabungen zu überreden.
In Oslo – weitab von allen Vulkanen – kam man auch irgendwann auf die Idee, die Stadt als Pompeji des Nordens zu bezeichnen und – nicht ganz freiwillig – dürfte es auch bald das Venedig des Nordens werden.

Oslo entstand auf dem Gebiet der heutigen Stadtteile Gamlebyen und Grønland und grenzte an die Bucht Bjørvika. Eng bebaut mit viel Holz hatte die Stadt eine Tendenz zu Großbränden. Als die Stadt 1624 brannte, war das der mindestens 18. Brand und König Christian IV. (von Dänemark und Norwegen) hatte genug. Er ließ – gegen reichlich Proteste – eine neue Stadt in der Nähe der Festung Akershus bauen und nannte diese natürlich Christiania. Das Verbleiben in Oslo war verboten worden und als aus der Festung Erstattungsforderungen kamen, für die verlorenen landwirtschaftlichen Nutzflächen, wurde das alte Oslo einfach mit Erde zugekippt, bis darauf Getreide wachsen konnte. Deshalb also Pompeji.

Heute befindet sich dort der Mittelalterpark, der auch die Reste der Mariakiche umfasst. In dieser Kirche heirate Euphemia von Rügen im Jahre 1299 Håkon Magnusson, der noch im selben Jahr König wurde.
Wenn die Bahn im Jahre 2020 mit den Untergrundarbeiten an der Follo-Bahn fertig wird, soll der Park komplett neu gestaltet werden.

Die Strandlinie der Bucht Bjørvika wanderte im Laufe der Jahrhunderte im weiter Richtung Oslofjord. Im Jahre 1650 lag des Gebiet des heutigen Hauptbahnhofes Oslo S noch komplett unter Wasser. Im 18 Jahrhundert wurde das Gebiet von Industrie und besonders von Sägewerken dominiert. Das führte dazu das ein Teil des neu gewonnenen Landes reichlich mit Sägespänen durchsetzt ist.

Barcode
Blick vom Mittelalterpark zum Barcodegebiet.

Bis 2016 sollen die Arbeiten am Operakvarteret, das im Volksmund nur Barcodegebiet genannt wird, abgeschlossen sein. In den Häusern werden sich dann ca. 500 Wohnungen und 10.000 Arbeitsplätze befinden. Die Prachtstraße, die zwischen Barcode und Opera angelegt wird, erhielt den Namen Dronning Eufemias gate.
Um die Gefahren, die durch den unsicheren Untergrund entstehen zu entgehen, wurden alle Häuser über Röhren bis auf Stein/Felsen fundamentiert.
Die Bauarbeiten haben das Absinken des Bodens extrem beschleunigt. Am Grundstück Nummer 12 ist der Boden zwischen 2008 und 2012 um 34 Zentimeter gesunken. Das führt nicht nur zu Problemen für die älteren Häuser, die nicht auf festen Grund fundamentiert wurden, sondern auch für Bürgersteige, Treppen, Bahnschienen.
An der Oper und an den Häusern des Barcodegebiets die zuerst gebaut wurden, sind Absenkungen des Bodens bereits sehr gut zu beobachten. Erste Türschwellen hängen praktisch in der Luft.
Sollte sich das Fortsetzen, kann Oslo sich auch Venedig des Nordens nennen.

First House II

First House wurde in diesem Jahr mit als Beratergesellschaft des Jahres ausgezeichnet. Die Jury begründete die Vergabe mit zwei Aufträgen von großer gesellschaftlicher Bedeutung, bei denen es First House gelang die Meinung von involvierten Institutionen zu ändern. Worum es dabei konkret gibt wird nicht mitgeteilt. First House verweist immer wieder auf ihre Pflicht zur Geheimhaltung. Nicht einmal die Namen der Kunden dürfen mitgeteilt werden. Im Gegensatz zur Verschwiegenheit die z. B. Rechtsanwälten, Ärzten und Pastoren vom Gesetz auferlegt wird, erteilte sich First House diese Pflicht selbst.
Gelegentlich kommt dann doch etwas ans Tageslicht und das klingt meist wenig erfreulich.
Zuletzt ging es um Erlend Fuglum. Er ist seit 20 Jahren Mitglied der Senterpartiet (Sp) und wechselte in den Jahren gelegentlich die Arbeit zwischen einem Engagement bei Forts House und hohen Parteiämtern. Im Jahre 2010 bekam seine Partei Probleme, da sie Wahlkampfspenden von den beiden kommunalen Energiekonzernen Troms kraft und Eidsiva energie angenommen hatte.
Troms kraft wandte sich an First House und Erlend Fuglum übernahm den Auftrag. Die Medienstrategie die er für Troms kraft ausarbeitete, begann mit der Empfehlung die Sp – also seine Partei – anzugreifen, so das sich die Affäre um die Partei dreht und nicht länger um die Konzerne.