Archiv der Kategorie: Livet

Vor lauter Bäumen

Manchmal kann man zwar den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, aber die Bäume kann man zählen. Das Fredrikstad Blad, welches wie alle norwegischen Zeitungen Statistiken liebt berichtet, dass im vergangenen Jahr in Norwegen für ca. 150 Mio. Kronen aufgeforstet wurde. Den größten Anteil daran haben die Provinzen Hedmark und Oppland mit 7,8 bzw. 5,1 Mio. neuen Bäumen. Verglichen mit diesen Zahlen wurden in Østfold zwar nur bescheidene 1,34 Mio. Bäume gepflanzt, aber das bedeutet immerhin eine Steigerung um 42 % gegenüber dem Vorjahr.

Weiße Ostern?!

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Nach einem (fast) schneefreien Winter und bereits einigen Tagen Frühling, gab es beim morgendlichen Blick aus dem Fenster heute eine ziemlich weiße Überraschung.

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Das dazugehörige Verkehrschaos war auch recht beachtlich. Insgesamt stand ich heute über zwei Stunden an Bushaltestellen und benötigte für meinen Arbeitsweg (hin und zurück) über 4 statt 1,5 Stunden. Aber ich bin angekommen! Wenn auch die recht vorbildliche Straßenräumung zum Verschwinden der Fußgängerwege führte.Ostern_W3

Das Bahnhofscafé

Als ich im vergangenen Jahr ein Schachturnier in Jurmala/Lettland spielte, wollte Kumpel Cliff mich in einer Mittagspause unbedingt in das Bahnhofscafé mitnehmen.  Ein sehr buntes, sehr kleines und sehr russisches Café, welches hauptsächlich durch das Personal und die bereits inventarisierten Gäste interessant ist. Umsatz spielt nur eine untergeordnete Rolle und wird möglichst vermieden.

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In diesem Jahr war ich mit dem Norweger Jon Gunnar zum Turnier nach Jurmala gereist. Am Sonntag wollten wir, wie schon am Tag zuvor unser Mittag im Bistro einnehmen, welches sich direkt neben dem Spiellokal befindet. Diese Idee hatten die meisten der anderen 200 Schachspieler auch und so hatte sich bereits ein ziemlich stattliches Wartekollektiv gebildet. Zeitnot befürchtend zogen wir es vor, es in einem der vielen Restaurants in der Fußgängerzone zu versuchen. Und beim Versuchen blieb es dann auch, da es in Jurmala an diesem sonnigen Sonntag ein Überangebot an Promenierenden gab und just alle Hunger hatten. Am Ende der Fußgängerzone entdeckten wir ein unscheinbares Häuschen mit reichlich leeren Tischen, einer herrlich zentralasiatischen Speisekarte und leider viel weniger unscheinbaren Preisen.

Blieb noch das Café im Bahnhof von Majori, einem Stadtteil Jurmalas. Als wir an der Fußgängerampel vor dem Bahnhof warteten, bekam ich eine Nachricht von Cliff, der freudig berichtete, dass er im Bahnhofscafé sei und dort gerade zwei ältere Russinnen mit dem Versuch gescheitert waren, einen Tee zu trinken.
Das klang ziemlich interessant und ich bereite Jon Gunnar, der kein Russisch versteht, auf eine kleine Zeitreise in die Sowjetunion vor.
Kein Russisch zu verstehen kann durchaus auch ein Vorteil sein. Als wir am Freitag mit dem Taxi nach Jaunkemeri fuhren, musste ich den Monolog des Taxifahrers, der es u. a. innerhalb eines Satzes vom Internationalen Frauentag zum Faschismus schaffte, lautlos ertragen. Um nicht loszuprusten biss ich mir in den Arm während ich gleichzeitig versuchte, mit beiden Händen die Tür zuzuhalten, um nicht aus dem überfüllten Auto zu fallen. Jon Gunnar saß derweil ganz ruhig auf dem Beifahrersitz und besah sich die Landschaft.
Wir stürmten das Café also mit einer gewissen Erwartung, deren prompte Erfüllung mir wirklich die Sprache verschlug. Bis auf Cliff war das Café leer. Cliff saß bei Bier und Balsam in der nähe der Tür während am anderen Ende des Cafés eine ältere Dame mit einem Abakus ein wenig Mathematik betrieb und aufpasste, dass der Umsatz nicht überhand nahm. Kaum waren Jon Gunnar und ich im Türrahmen erscheinen, brüllte sie uns an, dass die Toiletten in der Bahnhofshalle seien und wir uns gefälligst rausscheren sollen. Still protestierend blieben wir und ließen uns von Cliff, den die Dame bereits lieb gewonnen hatte, die Geschichte mit dem Tee erzählen. Die Bekanntschaft mit Cliff hatte uns ein Bleiberecht verschafft. Und nicht nur dass, wir durften uns am Tresen sogar etwas zu Essen aussuchen. Die Tresenarbeit wurde von einer recht schweigsamen Angestellten verrichtet, die sich vor jedem Arbeitsschritt aber immer erst ein Nicken von der Abakusdame abholte. Jon Gunnar bestellte eine mit Kohl gefüllte Pirogge und ein Stück Kuchen. Ich bekam neben dem Kuchen warme Würstchen und durfte sogar zwischen Ketchup und Senf wählen. Da ich mein Glück nicht überstrapazieren wollte, bestellte ich nur ein Mineralwasser – statt Mineralwasser und Tee wie ich es sonst oft tue. Cliff quengelte aber, dass ich unbedingt probieren müsse, Tee zu bestellen und so tat ich es. Die Caféherrin hatte mittlerweile den Abakus verlassen und sich hinter den Tresen begehen, um bessere Kontrolle zu haben und versuchte mir statt des Tees einen Kaffee schmackhaft zu machen. Gerade als ich remis bot, also vorsichtig vorschlug Tee und Kaffee einfach zu vergessen, gab  sie überraschend auf und sagte: „Na gut, dann mache ich den Wasserkocher eben an.“ Gleich darauf straffte sie sich wieder und prahlte, was für guten Liptontee sie habe. Aber darum ging es ja schon nicht mehr: Ich hatte gewonnen! Im Siegestaumel gab ich ihr Trinkgeld worauf sie etwas von einer Tochter und Hochzeit murmelte und ich das Weite suchte.
Vor dieser Mittagspause hatte ich bereits acht Partien in dem Turnier gespielt und nicht mehr als ein Remis und einen kampflosen Punkt geholt. Die letzten drei Runden – nach der Mittagspause – gewann ich alle.

 

Test

Dieser Eintrag ist nur ein Test des Schach-plugins.

Stehengelassen

Die norwegische Bahn, NSB, muss sich oft für Verspätungen entschuldigen, die durch Probleme mit Gleis- und Signalanlagen entstehen und damit in den Verantwortungsbereich anderer Firmen fallen. Zuletzt gab es Gerüchte, dass die Regierung NSB ganz abschaffen will. Da ist aber wohl nichts dran. Immerhin versuchte sich NSB schon mal an einer Zugfahrt ohne Schaffner aber das war dann doch nicht so gewollt. Der Zug, der sich von Oslo nach Moss auf den Weg machte und dabei den Schaffner auf dem Bahnsteig stehen ließ, wartete in Kolbotn bis der Schaffner dort per Taxi eintraf.

Weihnachten

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Wir haben all die Lucia- und Nissefeste im Kindergarten gut überstanden. Es ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig abends um 17.00 Uhr mit Fackeln in den Wald zu ziehen, um dort bei -8°C im Freien Milchreis zu essen.

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Die Kinder ließen sich dann gemütlich auf dem Waldboden nieder und sangen Weihnachtslieder, bis der Weihnachtsmann erschien.

An den Weihnachtsfeiertagen beließen wir es bei Waldspaziergängen und verzichteten auf das Essen im Wald. Wir trafen unsere Nachbarn im Wald, die mit Reisig unter dem Arm einer Hütte im Wald zustrebten. Sicher um sich dort etwas zu grillen.

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Am Nachmittag des 26. Dezember wurde Weihnachten dann sogar noch weiß.

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Morgen geht es wieder zur Arbeit und der Jahresabschluss wird noch bis Anfang/Mitte Februar dauern. Bis dahin wird es kaum Neues hier auf dem Blog geben.

Äpfel mit Birnen

Oder Kohle mit weniger Kohle. In der kommenden Woche wird ein Ausschuss seine Empfehlung vorlegen, ob der norwegische Ölfond sich von den Investitionen in Kohle trennen soll. Dabei gibt es noch kleinere Meinungsverschiedenheiten um welche Gesellschaften und um welche Summen es sich handelt.
Laut Ölfondchef Yngve Slyngstad  hatte der Fond Ende 2013 2,5 Mrd. Kronen in Gesellschaften investiert, die als Kohleproduzenten gelten.
Dieses Zahl umfasst aber nur reine Kohleproduzenten und schließt Gesellschaften aus, bei denen weniger als 50 % ihrer Einnahmen von Kohle stammen. Damit ist zum Beispiel die Investition des Fonds bei RWE, dem neunt größten Kohleproduzenten der Welt nicht in den 2,5 Mrd. Kronen enthalten.
Die Zahlen, die in einem alternativen Bericht nun vorgelegt wurden, weichen von denen, die der Ölfond vorlegte geringfügig ab.
Der Ölfond hat Investitionen in 156 Kohlegesellschaften, die zusammen 3,2 Mrd. Tonnen Kohle pro Jahr produzieren, was 40 % der Weltproduktion entspricht. Insgesamt hat der Fond Investitionen in Gesellschaften die mit Kohle ihre Kohle verdienen in Höhe von 82 Mrd. Kronen.

Bußgeld

Sechs Bier und einige Schnäpse am Freitagabend waren für einen 56-jährigen dann doch zu viel. Zu viel jedenfalls um am Sonnabend Vormittag wieder nüchtern Auto zu fahren. Als die Polizei ihn stoppte, hatte er noch 0,39 Promille Alkohol im Blut. Das Gericht fand es strafmildernd, dass der Mann den Alkoholgenuss sofort zugegeben hatte aber strafverschärfend, dass er berauscht in einem Wohngebiet gefahren ist. Die Strafe wurde ausgehend von dem recht hohen Gehalt des Fahrers wurde ein Bußgeld in Höhe von 150.000 Kronen (ca. 18.000 Euro) verhängt, welches wahlweise auch durch 15 Tage Gefängnis ersetzt werden kann. Zusätzlich wurde ein Fahrverbot für die nächsten 15 Monate erteilt.